Entzündungshemmende Ernährung

Dass eine ausgewogene Ernährung die Gesundheit positiv beeinflussen kann, ist vielen bekannt. Dass manche Lebensmittel sogar entzündungshemmend sind und mit ihrem Genuss das Wohlbefinden bei bestimmten Erkrankungen gefördert werden kann, ist hingegen eine noch nicht so weit verbreitete Erkenntnis. Was eine Entzündung ist und wie eine antientzündliche Ernährung aussieht, erläutert dieser Artikel.

Was ist eine Entzündung?

Eine Entzündung ist eine Immunreaktion auf fremde Stoffe wie Krankheitserreger oder beschädigte Zellen. Sie dient dazu, den Reizstoff im Körper unschädlich zu machen. Problematisch wird es, wenn die Immunreaktion zu stark ist und gesundes Gewebe schädigt oder wenn die Entzündung chronisch wird. Entzündliche Prozesse spielen bei vielen Erkrankungen eine Rolle. Hierzu gehören unter anderem:

  • Rheuma
  • Arthritis
  • Arthrose
  • Gicht
  • Multiple Sklerose
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
  • Hauterkrankungen, wie Akne inversa, Rosazea und Psoriasis (Schuppenflechte)
  • Diabetes Mellitus Typ 2
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Was bedeutet antientzündliche Ernährung?

Bestimmte Lebensmittel können die entzündlichen Prozesse im Körper auslösen bzw. befeuern, während andere Nahrungsmittel Entzündungen hemmen können. Antientzündliche Ernährung bedeutet entsprechend, möglichst alle Nahrungsmittel zu meiden, die Entzündungen begünstigen. Stattdessen sollten viele Nahrungsmittel in den Speiseplan eingebaut werden, die eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen. Das kann bei bestimmten Erkrankungen, die auf entzündlichen Prozessen basieren oder damit in Zusammenhang stehen, für positive Effekte sorgen.

Welche Ernährungsgewohnheiten fördern Entzündungen?

Auf folgende Ernährungsgewohnheiten sollte man im Rahmen einer antientzündliche Ernährung am besten verzichten:

  • Fettiges Essen
  • Zuckerreiche Lebensmittel
  • Wenig Ballaststoffe
  • Fleisch
  • Kuhmilchprodukte
  • Weißmehl
  • Raffiniertes Salz
  • Transfette
  • Alkohol

Welche Lebensmittel sind besonders entzündungshemmend?

  • Brokkoli enthält Kaempferol. Dieses pflanzliche Östrogen soll antientzündliche, antimikrobielle und schmerzlindernde Eigenschaften haben.
  • Kürbis soll oxidativen Stress reduzieren und antientzündlich sowie antimikrobiell wirken. Alle Bestandteile des Kürbisses inklusive seiner Kerne sind nährstoffreich.
  • Paprika ist reich an Vitamin C, das antioxidativ wirkt. In der traditionellen chinesischen Medizin und bei amerikanischen Ureinwohnern wurde Paprika traditionell gegen entzündliche Erkrankungen wie beispielsweise Rheuma eingesetzt.
  • Tomaten enthalten Lycopin. Das Antioxidans soll die Bildung von Zytokinen hemmen, die bei Entzündungen entstehen. Gekochte Tomaten in Verbindung mit Öl verbessern die Lycopin-Aufnahme.
  • Zwiebeln enthalten entzündungshemmende Flavonoide, Kaempferol und Sulfid-Verbindungen.
  • Ananas beinhaltet das Enzym Bromelain, das stark entzündungshemmend wirken soll.
  • Rote Beeren sind reich an Vitamin C und Polyphenolen, die antioxidativ und entzündungshemmend sein sollen.
  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Vollkornprodukte enthalten viele Ballaststoffe mit antientzündlicher Wirkung.
  • Ingwer hat starke antioxidative Eigenschaften, die entzündungsfördernde Prozesse stoppen können.
  • Olivenöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren, die gegen oxidativen Stress und Entzündungen wirken können.
  • Dunkle Schokolade mit mindestens 70 % Kakaoanteil enthält entzündungshemmende Flavonoide.

Auch Gewürze können antientzündlich wirken

Neben verschiedenen Lebensmittel sind auch einige Gewürze dafür bekannt, sich abmildernd auf entzündliche Prozesse auszuwirken.

  • Kurkuma (Curcumin.
  • Ingwer (Gingerole und Shogaole)
  • Zimt (Zimtaldehyd)
  • Knoblauch (Schwefelverbindungen wie Allicin)
  • Rosmarin (Carnosolsäure und Rosmarinsäure)
  • Cayennepfeffer (Capsaicin)
  • Basilikum (Eugenol)
  • Oregano (Carvacrol und Thymol)
  • Thymian (Thymol)
  • Fenchel (Anethol)
  • Koriander (Cineol und Linalool)
  • Nelken (Eugenol)
  • Safran (Crocin und Safranal)
  • Pfeffer (Piperin)

Kurkuma – der Geheimtipp in der antientzündlichen Ernährung

Kurkuma (Gelbwurz) ist Teil europäischer Curry-Gewürzmischung, aber auch unter der Bezeichnung E100 als Farbstoff Curcumin in Deutschland zum Färben von Lebensmitteln zugelassen. Das Gewürz wird aus der Wurzelknolle der Gelbwurz-Pflanze (Curcuma longa) gewonnen, die in erster Linie in Indien angebaut wird. In Asien wird Kurkuma nicht nur wegen seines exotischen Geschmacks und seiner intensiven Färbung, sondern auch wegen seiner verdauungsfördernden Eigenschaften geschätzt, da das Gewürz den Gallefluss anregen und somit die Verdauung schwerer, fettreicher Speisen erleichtern soll.

In der ayurvedischen Medizin wird Kurkuma unter anderem auch zur Behandlung von Entzündungen verwendet. Und das ist auch kein Wunder: Kurkuma gehört zu den Spitzenreitern unter den entzündungshemmenden Gewürzen. Es enthält Curcumin, einen besonders starken entzündungshemmenden und antioxidativen Wirkstoff. Kurkuma kann helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und wird häufig in der traditionellen Medizin verwendet. So gibt es inzwischen zahlreiche Studien, welche die Wirksamkeit von Curcumin bei bestimmten Erkrankungen belegen. Verschiedene Studien zeigen positive Ergebnisse bei Patienten mit metabolischem Syndrom, Übergewicht, Altersdiabetes, Herz-Kreislauf-Problemen, Lebererkrankungen und anderen Krankheiten, die mit Entzündungen einhergehen. Besonders positive Effekte sollen bei Arthrose und Schuppenflechte zu erkennen sein. Um von den Effekten zu profitieren, sollte Kurkuma regelmäßig als Gewürz in Gerichten verwendet werden, wobei wirksame Mengen dadurch allerdings schwer zu erreichen sind. Oder das Curcumin kann dem Körper als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Liposomale Curcumine Kapseln sorgen dabei für eine besonders gute Bioverfügbarkeit, sodass eine antientzündliche Ernährung damit gut unterstützt werden kann.